Die Kapelle in Diesenbach ist im Verhältnis zu anderen Kapellen noch relativ jung.
Im Jahr 1949 wurde mit dem Bau begonnen und am 16.Oktober 1950 durch Abt Einsiedler, Pfr. Alois Miller und Pfr. Heribert Steiner feierlich als "Krieger Gedächtniskapelle" dem Hl. Michael geweiht.
Wie kam es zu dieser Kapelle?
Da im 2. Weltkrieg aus dem Schulsprengel Diesenbach 37 Männer ihr Leben verloren haben darunter 3 Brüder des Bauern Michael Aicher, war dies für ihn und einige Gleichgesinnte der Anlass zum Gedenken an die Gefallenen, eine Kapelle zu errichten. Nach langen Gesprächen, Verhandlungen und Entscheidungen wurde der Bau beschlossen. Viele freiwillige Helfer, aber auch Geld- und Sachspenden ermöglichten, dass dieses Projekt durch überwiegend heimische Handwerksbetriebe durchgeführt werden konnte.
So spendierte Heinrich Möst das Baugrundstück. Zimmermeister Otto Bertele fertigte den Plan. In der Zwischenzeit wurde von den umliegenden Bauern, Kies und Sand mit Pferdefuhrwerken (Motorisierung war zu dieser Zeit noch sehr spärlich) aus der Iller bei Briels und Au nach Diesenbach geschafft.
Die mündliche Bauzusage war gegeben und so wurden von Maurermeister Fridolin Daiser die Grundmauern errichtet und das Mauerwerk hochgezogen, wobei für kurze Zeit der Bau wegen fehlender schriftlicher Genehmigung eingestellt wurde. Nach 2 Tagen war dies erledigt und zügig ging es weiter. Im Herbst konnte Zimmermeister Bertele den Dachstuhl errichten und mit den von der Gemeinde gestifteten Platten eindecken. Der schöne Zwiebelturm wurde von Spengler Max Schafheutle mit Kupferblech überzogen. Die dazugehörige Glocke stiftete Frau Theresia Aicher. Die Fenster mit Bleiverglasung wurde der Fa. Wegmann aus Ottobeuren in Auftrag gegeben und so konnte in den Wintermonaten, Decke und Holzboden von den Zimmerern Rupert Hartmann, Engelbert Stöckle und Josef Moser gefertigt werden, während Schreinermeister Graf aus Binzen für Altar, Bestuhlung und Empore verantwortlich war. Kaum zu glauben, aber bis zum Frühjahr war dies alles fertig gestellt. Es wurde verputzt und Anton Geiselmann führte die Malerarbeiten aus. Die Geschwister Rothärmel stifteten eine Michaelsfigur, die auch heute noch von der Altarmitte aus schützend und mahnend auf uns herabschaut. Pfarrer Miller übergab aus einer Kreuzigungsgruppe heraus 2 große Holzfiguren der Kapelle als Eigentum - die schmerzhafte Mutter Gottes und die des Hl. Johannes.
Am Ende der Bauarbeiten fertigte Xaver Hörmann aus Binzen 2 große Holztafeln für den Eingangsbereich auf denen Ferdinand Geiselmann alle 37 Namen der Gefallenen und Vermissten des Schulsprengels schrieb ----ein trauriger Anlass der dieser Kapelle den Namen gab -- "Krieger- Gedächtniskapelle "
Zwei Jahre später fertigte Schreiner Graf aus Binzen den Altaraufbau, so wie wir ihn heute noch kennen. Die Kirchenmalerei Hartmann aus Buchloe wurde beauftragt, das Altarbild, der Kapelle entsprechend, zu gestalten. Vier wunderschöne Bildmotive aus dem Wirken der Erzengel Michael, Gabriel und Raphael zieren den Altar, wobei die Vergoldung unser Kirchenmaler Alfons Natterer vornahm.
Bis zur Auflösung der Schule Diesenbach 1967 wurde dort jede Woche eine Hl. Messe gefeiert.
Heute finden noch Patroziniums Gottesdienst, kleine Hochzeiten, (Mai)Andachten, Flurumgang, besinnlicher Advent und Meditations - und Gebetstreffen statt.
Seit 1980 steht die Kapelle unter Denkmalschutz.
1975 wurde ein elektrisches Läutwerk eingerichtet, bis zu dieser Zeit verrichtete die Fam. Waibl das tägliche dreimalige Gebetleuten.
Natürlich nagte auch der Zahn der Zeit daran. So wurde 1988 das Deckengebälk entwurmt, 1992 der Turm neu geschindelt, Turmkreuz neu vergoldet, das Dach über dem Altarraum mit Kupferblech versehen und Dachrinnen und Anstrich erneuert.
2000 zum 50 jährigen Jubiläum wurde das Mauerwerk trocken gelegt und gepflastert, der
Boden in der Kapelle gefliest, Bestuhlung und Empore mit Öl neu eingelassen und innen und außen alles frisch gestrichen.
2017 erneuerte die Glaserei Eberle aus Pfronten die sehr marode Verglasung.
So wurden und werden immer wieder von freiwilligen Helfern, darunter auch die Jugend unzählige Arbeitsstunden geleistet um dieses Schmuckstück zu pflegen und zu erhalten.
Die Kapelle bietet Platz für ca. 130 Personen. Sie ist Großteils tagsüber geöffnet. In der Advents - und Weihnachtszeit täglich bis 20.00 Uhr. Bei Fragen oder Informationen kann man sich an Fam. Brunner wenden Tel.08373/ 571
St. Magnus
Dreifaltigkeitskapelle
In und um Altusried finden sich eine Reihe sehenswerter Kapellen mit je ihrer eigenen Geschichte! Bilder von diesen Kleinoden möchten wir gerne einfangen und die Geschichten zu diesen "Kleinen Gotteshäusern" erzählen. Dieses Vorhaben wird allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir sind auch auf der Suche nach sachkundigen Altusriedern, die uns bei diesem Vorhaben unterstützen können!
Ihr PGR Altusried
Bitte im Pfarrbüro melden, wer Informationen beisteuern könnte!