St. Martin
erbaut 1930
Bei den Recherchen zur Kapelle St. Martin Walzlings wurde uns freundlicher weise folgender Brief zur Verfügung gestellt:
Ihre Entstehung ist einem Gelübde zu verdanken. Im Jahre 1935 stellte der Arzt bei der Frau von der Sennerei Reinthal eine Geschwulst im Unterleib fest. Die vom Arzt empfohlene operative Entfernung lehnte sie ab und versprach, eine Kapelle zu bauen – in der Hoffnung, dass das Myom nicht weiterwächst. Sie weihte ihre Nachbarin ein und bat sie um den Erwerb des Grundstückes. Die Schwester des damaligen Mesmers Unger in Kimratshofen macht ihr aber den Vorschlag, lieber eine Grotte in der Bachschleife (jetziger Standort) zu bauen. Den Bauplan entwarf Josef Mayer, Bildhauer in Kempten. Im Jahre 1938 wurde die Grotte gebaut. Das Baumaterial (Nagelfluhsteine) kam vom oberen Allgäu, die Tuffsteine von der Iller bei Kalden. Die geschnitzten Figuren stammen aus Waldsassen (Oberpfalz). Mehrere Reinthaler haben sich freiwillig an den Arbeiten beteiligt. Die Baukosten übernahm zum Großteil das Käser-Ehepaar.
1998 wurden die Grüntensteine am Bachrand neu gesetzt; später das Umfeld durch Baumfällungen etwas ausgelichtet und in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Bachrand erneuert sowie einen neuen stabilen behindertengerechten Zugang geschaffen. Des weiteren wurden 2016 auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch Parkplätze angelegt. Die umfangreiche Pflege der Grotte ist seit vielen Jahren in den Händen von Familie Haug, Reinthal.